Prinzeßchens Pleite in Paaren

May 6th, 2021

Manchmal kann sich der Antifa eigene Beiträge ersparen. Dann nämlich, wenn die Nazis sich untereinander bekriegen:

Auszug aus dem Trend-Magazin 30. März 2021

Als der 10. Landesparteitag der Berliner AfD in Paaren im Glien am 13. März tatsächlich begann, schienen erst einmal alle Teilnehmer erleichtert. Die „Antifaschist*Innen“ waren ausgesperrt. Daß wirklich 300 dieser „Traumtänzer*Innen“ gekommen waren, wie sie behaupten, würde Ihnen wohl nur jemand, der unter einer massiven Sehbehinderung leidet, zugestehen können. Am nächsten Tag hatten sie dann vor Prinzeßchens Residenz einen ähnlich peinlichen Auftritt. Die Berliner Antifa, die einst tausende von Chaoten zum revolutionären ersten Mai mobilisierte, auf deren Rechnung Morde und schwere Körperverletzungen an Aktivisten der patriotischen Bewegung gehen, hat sich anscheinend selbst erledigt. Umso bezeichnender ist es, daß es den Berliner AfD-Landesvorständen und -Notvorständen über die letzten drei Jahre angeblich nicht gelungen war, Räume für die Durchführung eines regulären Mitgliederparteitages zu finden.

Doch sogar unter den eingeschränkten Bedingungen eines von der so treffend bezeichneten „Beutegemeinschaft“ durchgedrückten Delegiertenparteitages war man froh, überhaupt endlich tagen zu können. Die Versammlungsleitung oblag drei darin inzwischen routinierten Juristen: Julian Flak, Christoph Basedow und Christian Waldheim. Sie wollten die Beutegemeinschaft mit Sicherheit nicht benachteiligen. Und doch lief diesmal nicht alles, wie Prinzeßchen es geplant hatte. Sie selbst war bestens vorbereitet. Die Sykophanten hatten sich Fragen an Freunde und Fallen für Feinde zurechtgelegt, um sich Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Oldenburg anzudienen, vor allem aber, um sich selbst zu profilieren – hier schweigt des Sängers Höflichkeit. Wer diesmal nicht mitspielte, waren die Parteitagsdelegierten. Sicherlich wäre nichts Unerwartetes passiert, hätte nicht die streitbare Dr. Kristin Brinker vier Tage vor Ultimo ihre Bereitschaft zur Kandidatur kundgetan. Die Mehrheiten waren plötzlich nicht mehr klar. So sollte es zwei Tage lang bleiben. Da die von der Beutegemeinschaft angestrebte Doppelspitze abgelehnt wurde, stand Prinzeßchen unverhofft allein gegen ihre Kontrahentin. Persönlich hat mich ihre Rede, für deren Inhalte sie wahrscheinlich jeden anderen hätte aus der Partei werfen lassen, übrigens außerordentlich beeindruckt. Da stimmte jede Betonung, jede Pause; rhetorische Figuren wie Klimax und Antiklimax lösen einander ab. Im Saal hätte man manchmal eine Stecknadel fallen hören können, manchmal brandete tosender Beifall ihrer Untertanen auf. Mit einer solchen Rede hätte jeder andere gewonnen – nur eben Prinzesschen nicht! Endgültig entlarvt wurde die Spalterin durch eine Frage von Dr. Matthias Bath, der wissen wollte, warum sie, die die Bevölkerung der östlichen Bundesländer aus der Partei heraushalten und die die Mitglieder erfolgreicher Landesverbände von grundsätzlichen politischen Entscheidungen ausgrenzen wolle – warum ausgerechnet sie nun – die Einheit betone.

Wie es Prinzeßchen daraufhin erging, ist allgemein bekannt. Ihre Anhänger hatten allerdings oft mehr Erfolg. Anscheinend war die Dynamik von Absprachen zwischen den Bezirken doch von einigem Gewicht, ansonsten hätte das „Team Brinker“ mehr Erfolg erzielen sollen. Jeannette Auricht und Gunnar Lindemann dagegen erzielten jeweils einen beachtlichen Wahlerfolg. Ein eigenes Kraftzentrum scheint sich um den geschmeidigen Dauerschatzmeister Frank-Christian Hansel gebildet zu haben. Überraschend erfolgreich war auch Dr. Götz Frömming, hinter dem sich die Beutegemeinschaft nach Prinzeßchens glanzlosem Abgang neu sammeln könnte. Trotz aller Einheitsbekundungen steht ein zäher Kampf bevor. Bei den kommenden Listenaufstellungen sollten all jene, welche die AfD den etablierten Parteien angleichen wollen, endgültig neutralisiert werden: für den Wahlerfolg der AfD, für die Rettung unseres in seinem Bestand bedrohten deutschen Volkes. Brandenburg hat es uns gerade vorgemacht!